satt

satt

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satt [zat] <Adj.>:
1. seinen Hunger gestillt habend:
satte Gäste; nach dem reichhaltigen Frühstück war ich bis zum Abend satt; das Baby hat sich satt getrunken; dieser Eintopf macht satt.
Syn.: gesättigt, vollgegessen.
2. alles, was man braucht, reichlich habend und daher auf eine unterschiedliche Art und Weise mit sich, seiner Umwelt, den gesellschaftlichen Verhältnissen o. Ä. zufrieden:
welcher satte Wohlstandsbürger lässt sich heute noch von Nachrichten über Hungerkatastrophen schrecken?
Syn.: selbstzufrieden.
3. (als Farbe auf den Betrachter) intensiv-kräftig wirkend:
ein sattes Grün.
Syn.: kräftig.
4. (ugs.) (in Bezug auf eine Menge o. Ä.) als beträchtlich, beachtlich empfunden:
satte Preise; satte Erfolge vorweisen können.
Syn.: ansehnlich, beträchtlich, enorm, ordentlich (ugs.).
5. etwas (Akk.)/(geh.:) einer Sache (Gen.) satt sein (ugs.): einer Sache überdrüssig sein, etwas leid sein:
sie war die ewigen Nörgeleien satt.

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sạtt 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. befriedigt (von einem Genuss), insbes. nicht mehr hungrig
2. tief, kräftig (von Farben)
3. 〈umg.〉 gut, reichlich bemessen
4. 〈Chem.〉 gesättigt
● ein \sattes Grün, Rot; ein \sattes Lächeln 〈fig.〉 ein selbstzufriedenes Lächeln; \satte zwei Millionen; Sonne \satt 〈umg.〉 ● wir bekommen die hungrigen Arbeiter schon \satt 〈umg.〉 bieten ihnen so viel zu essen an, dass die ihren Hunger sicher stillen können; 〈aber〉 →a. sattbekommen; sich \satt essen; nicht \satt zu essen haben; ich kriege das Kind kaum \satt 〈umg.〉 es will immer noch mehr essen; \satt machen = sattmachen; sein: möchtest du noch etwas essen, oder bist du \satt?; ich bin es satt ich habe genug davon [<ahd. sat, got. saþs „satt“ <germ. *saþa- <idg. *səto- „gesättigt“; zu idg. *sa-, *sə- „satt, sättigen“]

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sạtt <Adj.> [mhd., ahd. sat, alte Partizipialbildung zu einem Verb mit der Bed. »sättigen« u. urspr. = gesättigt]:
1.
a) nicht mehr hungrig; kein Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme mehr verspürend:
-e Gäste;
von etwas nicht s. werden;
sich s. essen;
das Baby hat sich s. getrunken;
Bier macht s. (sättigt);
b) (abwertend) mit dem eigenen (relativ hohen) Lebensstandard zufrieden u. daher zu Selbstzufriedenheit, Gleichgültigkeit, Trägheit neigend:
-e Wohlstandsbürger.
2.
a) (bes. in der Färbung, im Klang) kräftig, voll:
ein -es Rot, Grün;
die Tür der Luxuslimousine fiel mit -em Klang ins Schloss;
die Stereoanlage, das Motorrad hat einen -en Sound;
b) (ugs.) ansehnlich:
-e Gewinne;
es kostet -e 580 Euro;
-e 16 % Sollzinsen;
c) (ugs.) reichlich, gut (3 b):
selbst wenn wenig Verkehr ist, braucht man eine -e Stunde, -e zwei Stunden;
eine -e Mehrheit;
etw. s. mit Leim einstreichen.
3.
etw. (Akk.)/(geh.:) einer Sache (Gen.) s. sein (etw. leid sein, nicht länger dulden: sie war den Ärger s.)
4. (ugs.) ausreichend, reichlich, überreichlich:
nicht s. zu essen haben (nicht genug zu essen haben, hungern müssen);
es gab Sonne s.
5.
a) (schweiz.) eng [anliegend], knapp, straff:
eine s. sitzende Bandage;
b) (Kfz-Technik Jargon) mit stets vorhandenem gutem Kontakt zur Fahrbahn:
der Wagen liegt s. auf der Straße.

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sạtt [mhd., ahd. sat, alte Partizipialbildung zu einem Verb mit der Bed. „sättigen“ u. urspr. = gesättigt] <Adj.>: 1. a) nicht mehr hungrig; sich in einem Zustand befindend, in dem man kein Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme mehr verspürt: -e Gäste; s. sein; s. werden; sich s. essen; von etwas nicht s. werden; das Baby hat sich s. getrunken; sie kriegen ihre Kinder nicht s. (haben nur so wenig, dass ihre Kinder hungern müssen); etw. macht s. (sättigt schnell); Ü Er will nur sein Bierchen trinken ..., das sieht man doch! Er hat ... heute Abend nichts vor. Er ist s. (an sexuellen Kontakten nicht interessiert; Bruder, Homosexuelle 53); *s. sein (ugs.; [völlig] betrunken sein); sich [an etw.] s. sehen, hören (sich etw. ausgiebig ansehen, anhören): Wir sahen uns erst rings an den blühenden Obstbäumen s. (Schnurre , Bart 31); Höfel ließ sie sich s. sehen (Apitz, Wölfe 23); sich an etw. nicht s. sehen, hören können (nicht aufhören können, es sich anzusehen, anzuhören): Leute, die sich nicht s. sehen können an dieser Akropolis (Frisch, Gantenbein 311); Die gestraffte Anmut der Gesten, das zerstreute Lächeln, der umflorte Blick - ich konnte mich nicht s. daran sehen (K. Mann, Wendepunkt 88); Der Arzt ... konnte sich an dem Unsinn nicht s. hören (Seghers, Transit 130); b) (abwertend) mit dem eigenen (relativ hohen) Lebensstandard zufrieden u. daher zu Selbstzufriedenheit, Gleichgültigkeit, Trägheit neigend: der -e Wohlstandsbürger; Sie kannte und verachtete auch die -en Gläubigen, die aus seinem (= Christi) Leiden eine fette Sinekure machten (Remarque, Obelisk 309); denen ..., die in ihrer -en Zufriedenheit (in ihrer ↑Sattheit 1 b) sitzen und sich in den Schutzmantel ihrer Moral hüllen (Weiss, Marat 64). 2. a) (bes. in der Färbung, im Klang) kräftig, voll: ein -es Rot, Grün; die Tür der Luxuslimousine fiel mit -em Klang ins Schloss; die Stereoanlage, das Motorrad hat einen -en Sound; die Lautsprecherbox bringt -e, trockene Bässe; Die Stille wird von -em Motorgeknatter gestört (Degener, Heimsuchung 10); die vom Föhn um jeden Dunst befreite Luft ... malt die Welt in -esten Farben (Eidenschink, Fels 110); b) (ugs.) ansehnlich: eine -e Geldstrafe; es kostet -e 580 Mark; -e 14 % Sollzinsen; Obwohl -e Gewinne eingefahren wurden (Spiegel 49, 1985, 125); Bei den Konkurrenten ... kostet ein 5-Gang-Getriebe -e Aufpreise (ADAC-Motorwelt 4, 1985, 27); Die Oper dagegen wird nicht nur s. subventioniert ... (Spiegel 25, 1980, 111); c) (ugs.) reichlich, ↑gut (3 b): selbst wenn wenig Verkehr ist, braucht man eine -e Stunde, -e zwei Stunden; Eine Umfrage ... ergab eine Mitgliederzahl von 1,2 Millionen, also s. eine Million weniger (Rheinischer Merkur 2. 2. 85, 5); mit einer -en (bequemen) absoluten Mehrheit (35 von 59 Sitzen) (Rheinpfalz 7. 7. 84, 11); Neerpasch gelang es, einen Topf s. mit Start- und Preisgeldern zu füllen (ADAC-Motorwelt 4, 1987, 144). 3. *jmdn. s. haben (ugs.)/(geh.:) jmds. s. sein (jmdn. nicht mehr leiden, ertragen können); etw. s. haben/etw. s. sein/(geh.:) einer Sache <Gen.> s. sein (etw. leid sein, nicht länger dulden): sie war den Ärger s.; ich bin es s., dir immer nachräumen zu müssen; etw. s. bekommen/kriegen (ugs.; etw. leid werden); nicht s. werden, etw. zu tun (ugs.; nicht müde werden, etw. zu tun; etwas immer wieder tun). 4. (ugs.) so reichlich, so ausgiebig, dass es den Bedarf völlig deckt: nicht s. zu essen haben (nicht in ausreichendem Maße zu essen haben, hungern müssen); s. (landsch.; genug) Fleisch haben; Spielfilme gibt es s. (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 12); Außerdem gibt's Rock 'n' Roll s. (Oxmox 9, 1984, 10); Hummer s. für 15 Mark (Neue Revue 16, 1979, 49); Sonne s. auf Ibiza. 5. a) (schweiz.) eng[anliegend], knapp, straff: eine s. sitzende Bandage; Über das Haar hat sie ein Tuch gebunden, fest, s. (Muschg, Gegenzauber 211); b) (Kfz-T. Jargon) mit stets vorhandenem gutem Kontakt zur Fahrbahn: Dank der breiteren Spur liegt er s. auf der Straße (auto touring 2, 1979, 34); Der BMW ... rollt auf rauem Boden s. ab (ADAC-Motorwelt 2, 1987, 20).

Universal-Lexikon. 2012.

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